Einkaufen zu Coronazeiten

Das Einkaufen hat sich drastisch veraendert in den letzten 7 Wochen, wie halt ueberall auf der Welt. Es begann mit Abstand halten ohne Masken vor 7 Wochen. Dann trugen wir Masken. Dann begannen alle Laeden damit, die Zahl der Kunden zu regulieren, es bilden sich also lange Schlagen vor den Laeden. Der 2m Abstand ist auf dem Boden gut sichtbar gesprayt. Dann wurden alle Einkaufswagen nach jedem Kunden desinfiziert und inzwischen verteilen viele Laeden sogar Einmalhandschuhe wahlweise in Groesse S, M oder L. In der Handtasche und im Auto hab ich dann noch selbsthergestelltes Desinfektionsmittel fuer Danach. Ich hoffe, das reicht, um gesund zu bleiben!!

Und ich denke mir: O Mann, wie naiv war ich eigentlich noch vor wenigen Wochen? Der Virus war schon damals derselbe, aber wir haben uns erst allmaehlich angefangen, zu schuetzen. Irgendwie verrueckt, wie lange die Anpassung gedauert hat. Und gleichzeitig erstaunlich, wie natuerlich es fuer die Kinder inzwischen ist, zur Seite zu springen beim Anblick anderer Menschen.

Mal kurz schnell was einkaufen, das war gestern. Heute geh ich alle 14 Tage in meine 2 Laeden, jeder Einkauf dauert 1,5-2 Stunden mit Wartezeit und ziemlich egal zu welcher Uhrzeit. An der Kasse fragte die Kassiererin mich: Kaufen Sie fuer ne laengere Zeit ein? Ich nickte. Und haette hinzufuegen sollen: Und fuer 3 erstaunlich hungrige Menschen (plus mich).

Isolation macht hungrig. Oder die Kinder wachsen gerade. Oder beides. Und ich stelle fest, dass ich interesssante Panikkaeufe taetige. Seit Wochen vergeht kein Einkauf, ohne dass ich Eis mitnehme. Da muss mein Unterbewusstsein ganz stark am Werk sein. Denn ich esse es gar nicht so oft, waehrend unser Gefrierfach vollgestopft ist mit Erdbeer-, Vanille, Karamell-, Cookie-, Limonen-, Irgendwasamerikanisches- und seit heute Pistazzieneis plus die obligatorischen Bio-Saft-Wassereise, ohne die kein Kind in Berkeley leben kann.

Mein anderes Seelenfutter ist Joghurt in allen Formen. Einfacher Joghurt, Griechischer Joghurt, Trinkjoghurt und auch mal ein Kefir, unser Kuehlschrank ist wirklich gut damit gefuellt. Und wieder: Ich esse das zwar gern, aber gar nicht mal so regelmaessig, wie meine Einkaeufe suggerieren. Aber es beruhigt mich, dass ich es essen kann. Wenn es mir schlecht geht. Psychisch zum Beispiel. Weil wir seit 8 Wochen kaum Menschen sehen und wenn, dann mit mindestens 2m Abstand. Weil ich dafuer meine 3 Lieblingsmenschen 24/7 sehe. Was macht eigentlich 24x7x7x11? Definitiv zu viele Stunden, bei aller Liebe. (Bis Ende Mai gehen unsere Ausgehbeschraenkungen hier… Das waren dann 11 Wochen…)

Ansonsten kauf ich definitiv mehr Bier und Wein fuers Herze. Und Mehl. Haben sogar dunkles Roggenmehl gefunden, leider nur in der 25kg Packung, aber nun gibt es leckeres, dunkles Brot bei uns. Wenngleich immer noch weit entfernt von Schwarzbrot. Da braeuchten wir wohl Malz zum Faerben.

Baeckermeister Philipp

Ich habe gerade „Unterschiede im Roggenmehl für Sauerteigbrot“ gegoogelt. Denn natürlich haben auch wir angefangen, unser eigenes Brot zu backen. Wie quasi jeder, den ich in meiner Nachbarschaft kenne.
Das erklärt, warum a) Menschen ihre frisch zubereiteten Brote stolz auf Facebook präsentieren. Warum b) jeder jetzt einen Sauerteigstarter mit einem Namen zu Hause zu haben scheint. Unserer heißt Voldemort. Gute Wahl, weil er immer stärker und hungriger wird. Er hat auch die Fähigkeit, aufzuerstehen, wenn ich vergesse, ihn zu füttern. Die Benennung des Sauerteigs ist anscheinend ein Zeichen für eine tiefe (unbewusste) Beziehung. Wenn man ihn dann auch noch jeden Tag zur gleichen Zeit wie einen Hund oder eine Katze füttert, werde diese innige Bindung gestärkt. Ich mache beides. Es erklärt auch, warum c) ich in letzter Zeit in keinem Lebensmittelgeschäft Mehl gesehen habe.

Also googelte ich noch einmal: „Warum backen jetzt so viele Leute?“ Stellte sich heraus, dass diese Frage in den letzten 4 Wochen auch hatten und im Grunde jede Zeitung dieses Thema behandelt hat. Hier sind meine Lieblingserklärungen.

„Wir sind jetzt alle so isoliert, aber die Arbeit mit Sauerteig ist eine inhärent kollaborative Praxis“, erklärt Emily Hoven in der Washington Post. Sie hat ihre Dissertation über Sauerteig geschrieben. „Sie haben die Hefe und alle Bakterien, die das Brot mit Ihnen gemeinsam machen.“ Hinweis: Diese Bakterien sind auch schuld, wenn das Brot nicht so ausfällt, wie man es will. Es gibt also immer einen Sündenbock, perfekt!

Kochen und Backen sind weit verbreitete Methoden, um mit Angstzuständen umzugehen. Schon seit Jahrtausenden. Einen Sauerteig achtsam zu verprügeln sei super befriedigend; Mein Mann erzählt es mir immer wieder mit klebrigen Händen voller Teig. Er ist der talentierte Bäcker in unserem Haushalt. Ich genieße einfach den Geruch und Geschmack der frisch zubereiteten Brote. Mein Mann versichert mir, dass das Backen sofort Stress abbaut. Und es ist billiger und gesünder als andere Bewältigungsmechanismen. Wie Online-Shopping oder Drinks vor 17 Uhr (jeden Tag). Außerdem bereut man das Ergebnis nicht! Als Philipp den Teig sorgsam faltet, sieht es so aus, als würde er meditieren. Ein beschäftigter, konzentrierter Körper lässt unseren Geist „entspannen, sich neu gruppieren und neu konzentrieren“. Total logisch. Und Philipp ist der lebendige Beweis.

InKrisenzeiten begehren die Menschen den kreatuerlichen Komfort. Es gibt nicht viel, was so einfach, so beruhigend und so lecker ist wie frisches Brot. (Obwohl Pfannkuchen und French Toast auch nicht zu verachten sind.) Was immer dazu führt, dass ich zuviel davon auf einmal esse. Natuerlich mit Butter und wahlweise Honig oder Marmelade. „Der heilige Gral des Getreides gibt unseren Affenhirnen eine leicht verdauliche Ablenkung.“ Ist das nicht poetisch?

Und für die wirklichen Wissenschaftler unter euch (wie Physiker, Chemiker und andere kluge Leute) ist hier eine Erklärung für den erhöhten Kohlenhydratehunger in letzter Zeit: „Das Essen von Kohlenhydraten wie Brot stimuliert Insulin, was die Aufnahme des essentiellen Aminossaeure Tryptophan durch das Gehirn erhöht.“, sagt Harvey Anderson, Professor für Ernährungswissenschaften an der Universität von Toronto. „Tryptophan im Gehirn erhöht die Produktion von Serotonin, einem Neurotransmitter, der in stressigen Zeiten Ruhe und Schlaf fördert. Also, genieße dein frisches Brot, iss bloss einfach nicht das ganze Brot auf einmal. “ (Ah! Gut, dass mir das endlich mal jemand sagt nach all dem Ueberfressungsleiden.)

Zu guter Letzt ist hier meine persönliche Erklärung für das goettliche Backen meines Mannes. Es ist eine direkte Gebetserhoerung. Weil ich jedes Mal, wenn ich meine Hände wasche, das Vaterunser bete. „Gib uns heute unser tägliches Brot“, los geht’s. Und Jesus wusste definitiv, was wir in Zeiten emotionaler und finanzieller Knappheit brauchen: Etwas zu tun, etwas zu essen und sofortige Befriedigung inmitten einer nebligen Zukunft. Also gebot er uns, das einfachste und doch effektivste Seelenfutter zu essen und zu trinken, um uns an ihn zu erinnern. Brot und Wein. Guten Appetit und Prost!

Und es hat Zoom gemacht

Wie sagte letztens eine Kollegin so schoen: Luther hatte den Buchdruck, wir haben Zoom. Und es stimmt. Ohne Zoom saehe mein Leben gerade voellig anders aus. Alles laeuft ueber Zoom. Meine Treffen mit Kollegen, mein Seelsorgekurs, mein Bibelkreis, meine Lutherlesegruppe und natuerlich die Gottesdienste.

Innerhalb weniger Wochen haben wir uns an das virtuelle Treffen gewoehnt. Gemeindeglieder erzaehlen mir von Zoom Happy Hour und Kaffeetreffen per Zoom am Samstagvormittag.

Die Kinder hatten fast taeglich Zoom Meetings. Bis irgendwelche Gymasisten Unfug veranstalteten und auch noch ein nackter Mensch in ein Klassentreffen hineinzoomte. Daraufhin wurden sofort alle Treffen abgesagt und einigeTage spaeter auf Googel Meet weitergefuehrt. Das Problem: Google Meet ist nicht so gut geeignet fuer grosse Gruppen, weil man maximal 5 Leute gleichzeitig sehen kann. Und da fuer die Kinder das Interessanteste sowieso das Ansehen der Mitschueler ist, sind sie demensprechend genervt und warten auf die Rueckkehr zu Zoom. Ende April sollte das soweit sein. Wenn Zoom seine Sicherheit erhoeht hat.

Es hat Zoom gemacht in unserem Alltag. Doch die anfaengliche Begeisterung ist verflogen und die Kinder sind ausgezoomt. Sie wollen nicht mehr vor dem Bildschirm sitzen (ausser natuerlich zum Film schauen :)), sie sind genervt und behaupten, gelangweilt zu sein. Ich kann’s verstehen. Nach knapp 5 Stunden Zoom meetings am Stueck am Donnerstag, bin ich immer vollkommen knuelle. Irgendwo hab ich gelesen, dass das daran liegt, dass wir via Zoom zu viel wahrnehmen: Den Raum des Gespraechspartners, eventuell andere Menschen im Hintergrund und immer viele Menschen auf einmal. Dazu noch die Verlockung, schnell nebenbei die Mails oder Facebook zu checken… Es ist zwar sehr produktiv, die Treffen werden immer kuerzer, aber viel Zwischenmenschliches bleibt auf der Strecke.

Und trotzdem bin ich so dankbar fuer die Technik, die es mir ermeoglicht, in Kontakt zu bleiben mit meiner Gemeinde. Unsere Gottesdienste sind zwar noch weit entfernt davon, perfekt abzulaufen (irgendwas passiert immer, mal ist ein Sprecher noch stummgeschaltet, mal ist ein witziges Hintergrundgespraech nicht stummgeschaltet, mal springt die PowerPoint, mal fehlt der Sound beim YouTube Lied), aber sie sind interaktiv und gut besucht. Und schliesslich gilt auch hier: Es ist ja keine Show, sondern Gottesdienst.

Irgendwann wuerde ich trotzdem gern wieder alle in echt sehen. So Gott will und wir leben.

Theos 6. Geburtstag in Covid-Zeiten

Ich hatte mir echt Sorgen gemacht, dass dieser Tag hart werden wuerde. Immerhin ist es ein Geburtstag ohne grosse Party mit Freunden.

Als wir Theo anfingen, darauf sachte vorzubereiten, meinte er nur: Muss ich dann die Torte nur mit euch 3 teilen? Suuuper. Und die Pinata ist fuer Toni und mich? Yippieh! Er sah nur die Vorteile, also alles gut. Vor einigen Tagen begann er dann doch zu fragen, wann denn seine richtige Party stattfinden wuerde. „Wenn wir wieder andere Menschen treffen duerfen“‚, antworteten wir ehrlich. Vielleicht im Herbst?

2 Tage vorher gingen die Kinder und ich einkaufen. Ich liess mich natuerlich fuer allen Quatsch breitschlagen. Cola, Chips, Suesskram, egal. Theo hat ja hoffentlich nur einmal unter solchen Umstaenden Geburtstag.

Am Abend vorher stellte ich fest, dass wir kein Geschenkpapier hatten. Und die Laeden, in denen ich das normalerweise kaufe, sind geschlossen. Also kramte ich in meiner Ueberlebenskiste und packte alle Geschenke in Kissenbezuege. Endlich mal kein sinnloser Papiermuell. Auch schoen. Theo war es vollkommen gleich, hauptsache Geschenke.

Was er an seinem grossen Tag essen wolle? Grosse (deutsche) Pfannkuchen und Speigeleier zum Fruehstueck, dazu Cola und Chips. Mittags Huehnerbeine und Kartoffeln. Danach Eis und eine vierstoeckige Erdbeertorte von Papa. Abends Filmparty mit Popcorn. Cola natuerlich zu allen Mahlzeiten. Theos Kinderlandtraum.

Natuerlich durfte auch eine Pinata nicht fehlen. Tagelang hatte Philipp am speziellen Wunsch „zweikoepfiger Drache“ gebastelt. Die Kinder zerlegten sie innerhalb von 20 Minuten. So wenig Geschrei hatten wir noch nie bei einer Pinata, das Teilen war viel einfacher durch 2.

Sein liebstes Geschenk fand Theo letztlich selbst auf der Strasse. Eine rostige Sense! Da konnten Baukloetze und Plueschloewe und Buecher und CDs kaum mithalten 🙂

Kein echter Corona-Geburtstag ohne virtuelle Feier. Theos Lehrerin hatte die Klasse eingeladen zum Google Meeting, 15 Kinder sangen, es klang fuerchterbar (wir hoeren hier rauf und runter Zippel, das Schlossgespenst). Dann hielt die Lehrerin eine brennende Kerze in die Kamera, zaehlte bis drei und alle pusteten sie aus. Klingt voellig irre. Aber es war ruehrend und wirklich wertschaetzend.

Und sonst? Am Abend vorher rauchte unser Handmixer ploetzlich nur noch. Also schnell die Nachbarin angerufen und einen Mixer ausgeliehen. Sahnetorte gerettet.

Ueberhaupt, die lieben Nachbarn: Eine Nachbarin brachte selbstgebackene Schokokekse vorbei und ein Bild fuer Theo, eine andere schrieb mit Kreide in unsere Einfahrt „Happy birthday“. Alle anliegenden Nachbarn sagen fuer Theo und Freunde stellten Geschenke vor die Tuer. Es war wirklich ein besonderer Tag in einer besonderen Zeit.

Drachentoeter Theo

Zufluchtsort Strand

Zum Glueck haben wir seit 6 Wochen ein Auto. Ein klitzekleines Gefuehl von Freiheit fuer mich. 3-4 Mal pro Woche packe ich nachmittags die Kinder und duese zum Strand 20 Minuten von uns. Es ist nur der Strand an der Bay, aber das ist mir egal. Der Wind weht mir um die Nase, Sand zwischen den Fuessen, kaum andere Menschen und leich brackiger Seegeruch. Mehr brauche ich nicht, um vollkommen entspannen zu koennen. Ich glaube, ohne diesen Zufluchtsort waere ich schon durchgedreht. Wie einen die Kindheit und Jugend doch praegt.

Ich bin 100% extrovertiert, das beweist diese Erfahrung eindeutig. Da ist wirklich nicht ein Ministueckchen introvertiert in mir versteckt. Nicht mal ganz tief. Das heisst, Ausgehbeschraenkungen und Zwangsabstand von anderen Menschen ist der absolute Horror fuer mich.

Ausser am Strand. Da ist es mir egal. Da will ich meine Ruhe. So bin ich es von klein auf gewoehnt, immer auf der Suche nach dem leeren Strandabschnitt. Da ist die FKK-Erziehung dann doch mal hiflreich. Wenigstens am Strand fehlen mir Menschen nicht. (Ok, ich telefoniere schon ab und an, aber das Netz ist leider so schlecht…)

Und so verbringen wir Stunden in unserer kleinen Oase, rennen, raufen, lesen, traeumen. Die Kinder baden fuer eine mutige Minute und proelen sich danach alles an, was sie finden. Gegen 18.00 kommt taeglich ein Schlagzeuger auf den Parkplatz und musiziert. Letzte Woche sind die Gaensekueken geschluept und begruessen uns nun flauschig, putzig. Das Leben geht in mancherlei Hinsicht dann doch weiter. Wenigstens fuer die Gaense. Irgendwie beruhigend.

Karwoche und Ostern

Die Karwoche war diesmal wirklich eine stille Woche. Wir feierten einen wunderschoenen Abendmahlsgottesdienst via Zoom am Gruendonnerstag an unserem Kuechentisch. Zwei andere Gemeinden aus Fremont schalteten sich dazu.

Natuerlich musste Theo kurz vor Gottesdienstbeginn und vor laufender Kamera sein Saftglas umwerfen, aus Versehen. Kaputtes Glas, Scherben und Saft ueberall. Der Tisch klebte wie Hubatz.

Mama und Jannschi hattten kurze Duos eingespielt fuer meine Gottesdienste und Toni und Theo sassen andaechtig da, als die beiden auf unserem Bildschirm erschienen. Wenn schon alles online laeuft, geht das auch weltweit.

Wochenlang hatte ich mich mit der Frage beschaeftigt, ob und wie Abendmahl online gefeiert werden kann. Am Ende war es ganz einfach: Wir sprachen die Einsetzungsworte alle zusammen und „gingen“ dann in kleine Gruppen von ca. 5 Leuten. Jeder bekam individuell die Worte zugesprochen, wir assen und tranken, was wir zu Hause hatten. Saft, Wein und Brot. Es fuehlte sich 100% echt an, weil es 100% echt war. Alles war bereit: Die Elemente, die Worte, der Glaube, die Gemeinschaft.

Es war der erste Online-Gottesdienst, an dem beiden Kinder freiwillig teilgenommen haben. Denn sie lieben Abendmahl, dafuer hoeren sie sich auch meine Predigt an. Die Lieder moegen sie eh. Seit Gruendonnerstag groelen sie „GO down, Moses“, als waere es Kriegsgeschrei. Ist es ja irgendwie auch. Befreiungsgeschrei.

Karfreitag verschickte ich Hausandachten an alle. 3 Zoom-Gottesdienste in 1 Woche waren dann doch zu viel des Guten. Jeder Gottesdienst muss ja einzeln geprobt werden mit allen Beteiligten und Karfreitag ist ein stinknormaler Arbeitstag hier.

Stattdessen las ich mit den Kindern die Passionsgeschichte nach Johannes. Mittendrin stellte Toni fest: „Also sind die Juden die Boesen, weil sie Jesus kreuzigen wollten?“ Naja, wir hatten dann ein laengeres Gespraech ueber Macht und Religion und Boese und Gut. Aber es bewies mal wieder, wie wichtig es ist, nicht einfach nur die Bibel zu lesen, sondern auch Theologie zu treiben und Texte mit historischem Bewusstsein zu lesen. In jedem Alter. Danach fuhren wir an den Strand.

Als ich Ostersamstag meine Osterpredigt schrieb, war ich noch immer in Karfreitagstimmung. Ich hatte das Gefuehl, dass ich dieses Jahr einfach keine Auferstehungsfreude verspueren koennte, so eingeschlossen in unseren Haeusern. Staendig musste ich an den Osterspaziergang denken, an die Menschenmengen, die herausdringen dem hohlen finstern Tor. Und jeder sonnst sich so gern und feiert die Auferstehung des Herrn.
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbes Banden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus Strassen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.

Und wir, wir sitzen in unseren Haeusern und Gaerten und meiden Menschen. Das soll Ostern sein? Wenigstens scheint meistens die Sonne, danke, Kalifornien!

Und dann war Ostersonntag und ich wachte von allein um 7 Uhr auf. Obwohl ich erst 1 Uhr ins Bett gegangen war. Das ist mir seit Ewigkeiten nicht passiert und schon garn nicht, seit die Kinder nicht mehr zur Schule gehen. Ich erwachte und fuehlte mich von Kopf bis Fuss auf Ostern eingestellt. (Ausserdem fiel mir ein, dass „die Zahnfee“ Theo sein Buch nicht ins Bett gelegt hatte fuer den 2. Milchzahn. Also huschte ich auf Zehenspitzen ins Kinderzimmer, tauschte Zahn gegen Buch und war hellwach.)

Mein erster Gedanke: Der Herr ist auferstanden. Ich holte mir Kreide von Toni und lief vors Haus. Dort schrieb ich in bunten Buchstaben auf den Fussweg: Christ is risen! Wieder in der Kueche, steckte ich die Osternesthefezoepfe in den Ofen und kochte Kaffee und weiche Fruehstueckseier. Ja, es war Ostern. Und da ja gerade alles online laeuft, konnte ich mir Tines Ostergottesdienst aus Heilbronn anhoeren und aus vollem Herzen mitsingen mit Theo auf dem Schoss. Schoener haette ich es mir in dem Moment nicht vorstellen koennen.

Die Osterfreude kam unangekuendigt. Ich musste nichts dafuer tun. Sie war einfach da. Wie es eben mit der Gnade Gottes so ist. Das predige ich staendig. Aber als ich so hautnah erlebte, ueberraschte es mich doch. Dass Christus nicht auferstanden ist, weil wir mit unseren Ostervorbereitungen fertig sind. Sondern, dass Christus einfach so auferstanden ist entgegen aller Erwartungen.

Fuer den Gottesdienst probten wir einen kleinen Sprechchor.

Ich: Christ is risen.

Toni: He is risen indeed.

Theo: Halleluja!

Die Kinder bruellten es wie einen Befreiungsschrei! Also wie es gemeint ist. Denn: Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!

5 Wochen Ausnahmezustand – und kein Ende in Sicht

Seit 5 Wochen ist unsere Wohnung unser Ein und Alles: Zuhause, Schule, Spielplatz, Buero, Kirchenraum, Studio.

Die Kinder sind dazu uebergegangen, die Wohnung in Etappen zu bewohnen. Eine Nacht haben sie versucht, im Badezimmer zu zelten. Aber das war ihnen dann doch zu ungemuetlich. Gleich schlafen wir drei die 2. Nacht im Wohnzimmer. Theo und ich auf der Couch, waehrend Toni in ihrem Zeltschloss mit Kartonanbau liegt. Sehr gemuetlich, wie sie findet.

Und nein, das ist nicht Ergebnis einer Familienkrise. Es ist der Versuch von Philipp und mir, in Schichten zu arbeiten und zu schlafen. Ein neuer Plan, um irgendwie unserer Arbeit und den Kindern gerecht zu werden.

Die Idee: Philipp arbeitet von 5 bis 10 Uhr morgens (relativ ungestoert, da die Kinder eh erst gegen 8.30 aufwachen). Dann arbeite ich von 10-15 Uhr, dann wieder Philipp von 15-18 Uhr. Und ich schreibe nachts (zu meiner Denkhochzeit) bis Mitternacht noch Andachten und so. Theoretisch klingt es super, praktisch sehen wir uns nur noch zum Abendessen zu 4. Mal sehen, wie es laeuft.

Das Projekt Homeschooling haben wir faktisch abgebrochen. Jetzt machen wir „unschooling“ (das Modell gibt’s wirklich!). Die Kinder spielen einfach den ganzen Tag und lassen uns wissen, wenn sie was lernen wollen. Kommt bisher eher selten vor. Zum Glueck liest Toni eh gern und viel und Theo hat den Ehrgeiz, Level D beim Lesen zu erreichen. Und das war’s dann auch schon. Logisch denken subsummiere ich unter Gesellschaftsspielen. Toni schreibt immer mal was. Philipp erklaert ihnen ab und an was Mathematisches. Ansonsten schnippeln sie mit mir Salat, helfen mehr im Haushalt (ok, von Null ist eine Steigerung auch leicht),

Warum haben wir aufgegeben? Einfach, weil der Stress enorm war. Die Kinder haben sich ziemlich eingeigelt in den letzten Wochen. Sie wollen nicht mehr mit ihren Freunden telefonieren, nicht mehr an Gymnastik oder Yoga per Zoom teilnehmen. Ich habe das Gefuehl, dass sie alles vermeiden, um daran erinnert zu werden, was ihnen fehlt. Deshalb tun sie einfach so, als ob es ausser uns 4 niemanden gebe. Ausnahmen sind Menschen in Deutschland. Die sehen wir ja eh nur virtuell, da hat sich nichts geaendert.

Sie reagieren aehnlich wie damals, als wir hier angekommen sind. Sind sehr anhaenglich und kuschelig.

Trotz allem habe ich das Gefuehl, dass beide fuers Leben lernen (jedenfalls rationalisiere ich auf diese Weise unser Versagen). Sie sind herrlich fantasievoll im Spielen, klettern stundenlang auf ihren 2 Baeumen in unserem Garten herum. Sie beschweren sich zwar immer noch ueber Langeweile von Zeit zu Zeit, aber es wird merklich weniger. Toni „spaziert“ auf dem Zaum umher und gelangt auf die Weise zu Nachbargaerten. Dort unterhaelt sie sich dann froehlich mit Nachbarn oder bellt mit deren Hunden um die Wette. Manchmal laeuft sie einfach eine Runde um den Block auf der Suche nach Gespraechspartnern und findet eigentlich immer jemanden, der aus 2m Entfernung mit ihr plauscht.

Das Anstrengenste ist wirklich, dass kein Ende in Sicht ist. Vielleicht koennen die Kinder Enge August wieder in die Schule? Waere schoen, sind aber auch noch 5 Monate bis dahin. Vielleicht duerfen wir dann auch wieder Gottesdienste in unseren Kirchen feiern? Waere schoen. Ja, diese Extremsituation schweisst zusammen. Aber wenn mir nochmal irgendwer vorschwaermt, wie gut das uns als Familie jetzt tun muss, dann kann ich fuer nichts garantieren. Wir lieben uns, keine Frage. Aber 24/7 aufeinander zu hocken ist ne Zumutung! Muss man nicht romantisieren.

Was fuer ein riesengrosser Mist

Heute muss ich klagen. Aus tiefstem Herzen.

Obwohl draussen die Sonne scheint und wir unser Mittagessen zu viert im Garten einnehmen koennen.

Obwohl Philipp und ich beide weiter arbeiten duerfen und uns deshalb keine finanziellen Sorgen machen muessen.

Obwohl wir beide flexibel von Zuhause arbeiten koennen.

Obwohl meine Gemeinde ganz fantastisch ist und kreativ mit der Krisensituation umgeht.

Obwohl wir 3 Computer haben, sodass die Kinder ueber einen mit ihrer Lehrerin oder Freunden sprechen koennen, Hoerbuecher hoeren oder Lernvideos schauen.

Obwohl wir ausschlafen und in unserem Rythmus leben.

Obwohl wir 4 uns haben.

Obwohl bisher keine Freunde oder Verwandte infiziert sind (meines Wissens).

Obwohl Millionen andere Eltern in derselben Situation leben. Und viele unter viel schlechteren Umstaenden.

Obwohl es so vielen Menschen viel, viel schlechter geht.

ES IST ANSTRENGEND. Saumaessig anstrengend. So anstrengend, dass ich nicht an ueberuebermorgen denken darf, sonst bekomm ich Panik. Die Nachricht, dass hier die Schulen dieses Schuljahr nicht mehr oeffnen und wir also bis Ende August eventuell keine Kinderbetreuung haben, mindestens jedoch bis Mitte Juni, loeste bei mir zeitversetzt einen Heulkrampf aus. Es war das erste Mal seit Beginn der Ausgehbeschraenkungen vor 2,5 Wochen, dass ich geweint habe. Warum?

  1. Aus Selbstmitleid: Weil ich meinen Alltag verloren habe, mein Leben, das ich mir hier in Berkeley aufgebaut habe. Natuerlich kann man telefonieren, aber das ist nicht dasselbe. Und ausserdem sind die meisten meiner Freundinnen in aehnlichen Familiensituationen und kaempfen gerade nur ums strategische und emotionale Ueberleben. Da hat niemand mehr Kraft, abends noch zu reden. Meinen Kalender habe ich „angepasst“, sprich alle Veranstaltungen bis Mitte Mai geloescht. Theaterbesuche, Buchclub, Abende mit Freundinnen, Chor, Konzerte. Ja, ich fuehrte hier ein herrliches Leben. Deshalb vermisse ich es jetzt schmerzlich.
  2. Aus Sorge um die Kinder: Diese Erfahrung kann traumatisch sein fuer sie. Sie sind genauso aus ihrem Alltag gerissen. Wir ersetzten ihnen nicht die Lehrer und Freunde. Als wir Theos Freund zum Geburtstag besuchten mit gebuehrend Abstand vor der Haustuer, war es kaum auszuhalten, wie die beiden Jungs zueinander gezogen wurden. Sie wollten sich umarmem und raufen und umarmen und festhalten und wir mussten sie mit Gewalt voneinander fernhalten.
  3. Aus dem Gefuehl, niemandem gerecht zu werden. Wir versuchen, wenigstens unsere Arbeit zu erledigen. Die Kinder sollen leise sein, wenn wir Telefonkonferenzen haben, lernen, wenn wir Zeit haben, allein spielen, damit wir arbeiten koennen. Sie spueren die Anspannung und sind taeglich anhaenglicher. Zum Glueck funktioniert ihr Alarmsystem noch. Unseres muessen wir erst wieder aktivieren. Und uns eingestehen, dass wir nicht alles 100% sein koennen in diesen Monaten: Pastorin, Forscher, Eltern, Eheleute, Lehrer, Freunde.
  4. Aus dem Gefuehl heraus, hier festzusitzen. Die meisten Fluege nach Europa sind gestrichen. Und wer es aus den USA zurueckschafft, kommt dann ja hier nicht wieder rein. Bis die Reisebeschraenkungen fuer Europaeer nicht aufgehoben sind, koennen wir keine Fluege nach Deutschland buchen.

Ja, das sind „Luxusprobleme“. Und sie sind echt und machen mir zu schaffen. Ich klage. Ich trauere um mein altes Leben. Ich will es zurueck haben. Denn das hatte ich mir ausgesucht und aufgebaut. Das hier nicht. Was fuer ein riesengrosser Mist!

Wofuer ich gerade dankbar bin

Schlafen entsprechend meines Biorythmuses. Also von Mitternacht bis 8.00.

Das gemeinsame Fruehstueck-, Mittag- und Abendessen mit meiner Familie.

Die Nachmittage mit meinen Kindern, wenn ich fuer 2-3 Stunden das Telefon abschalte und das Leben geniesse.

Das Arbeiten im Schlafanzug.

Der freie Montag – und wir allen haben frei.

Das Liegen am sonnigen Strand mitten in der Woche.

Die vielen Telefonate mit Gemeindegliedern.

Die Begeisterung, mit der sich meine mittelalte Gemeinde (Altersdurchschnitt 70) auf Zoom-Gottesdienste und online-Treffen einlaesst.

Die Hilfsbereitschaft meiner Gemeinde: Einige Damen naehen Atemmasken fuer oertliche Krankenhaeuser, Menschen rufen einander regelmaessig an. Es wird viel gebetet.

Mit meinen Kindern Neues lernen. Das meiste sogar ohne Internet.

Beobachten, wie die Kinder immer einfallsreicher werden. Theo baut sich taeglich aus anderen Materialien Pistolen und Gewehre… naja, aber kreativ…

Nachbarschaftshilfe: eine Bekannte brachte uns selbstgemachtes Desinfektionsmittel vorbei. Eine Freundin schenkte uns eine Tuete garteneigener Zitronen.

Klopapiersolidaritaet: Als ich mich an der Kasse darueber beklage, nun schon seit 1 Woche kein Klopapier mehr zu finden in Laeden, sagt die Kundin vor mir, sie habe viel zu Hause. Ich werde wuetend und erklaere: „Wegen Leuten wie dir kann ich nun keins mehr kaufen.“ Sie erklaert, sie habe das alles schon vor Wochen gekauft, weil sie eben nur alle 6 Monate welches hole (also so wie ich). Ich entschuldige mich. Daraufhin sie: „Ach, Suesse, ich hab was im Auto. Komm mit, ich geb dir 2 Rollen.“(Also hortet sie doch :)) Und ich hab ein paar Tage mehr Zeit, um endlich welches zu kaufen.

Laengst faellige soziale Massnahmen in Kalifornien wie: Mieterschutz, sofortiges Arbeitslosengeld und Gesundheitsversicherung im Falle des Jobverlustes, die Einquartierung von Obdachlosen in billigen Hotels und der Kauf von Wohnwagen fuer Obdachlose (noch sind die meisten allerdings in ihren Zelten). Fuehlt sich fast so an, als sei Bernie Sanders schon Praesident.

Ein Schuldistrikt, der sich wirklich Gedanken um alle macht: Es gibt weiterhin kostenloses Fruehstueck und Mittagessen fuer Kinder aus armen Familien (40% der Kinder an unserer Schule). Es wurden Laptops organisiert und ausgeteilt an Familien ohne Computerzugang. Internetanbieter bieten armen Familien kostenloses Internet. Eltern spenden fuer einen Notfallfonds fuer andere Eltern. Gymnasiasten bieten kostenlose Kinderbetreuung zu Hause an fuer ausser Haus arbeitende Eltern.

Es gibt hier zwar kein verlaessliches soziales Netz. Aber die Solidaritaet ist gerade immens. Das macht unfassbar viel Mut. Wenn wir doch nur keine Notsituationen braeuchten, um uns daran zu erinnern, wie gut es tut, zu helfen.

3 Wochen Pastorin im Maerz – mehr Veraenderung geht kaum

Mein 3. Sontag in meiner eigene Gemeinde. Bisher jedesmal anders dank fortschreitender Massnahmen zur Eindaemmung des Coronaviruses.

1. Sonntag: “normaler” Gottesdienst mit grossem gemeinsamem Mittagessen im Anschluss.

2. Sonntag: 10 Leute treffen sich, um den Gottesdienst zu gestalten und zu filmen. Alle anderen schauen von zu Hause via Zoom zu.

3. Sonntag: Alle sitzen zu Hause und wir feiern einen Zoom-Gottesdienst (schade, dass hier der Witz “und es hat Zoom gemacht” nicht funktioniert).

So klingt es ganz einfach. Hinter den Kulissen ist das ein riesiger Aufwand und am Ende immer noch nicht so schoen wie “in echt”. Aber immerhinque.

Das Positive zuerst:

1. Die technisch begabten Maenner in unserer Gemeinde haben einen Heidenspass. Was fuer eine Freude, in ihre begeisterten Gesichter zu sehen, wenn alles klappt. Es gibt ein Technik-Support-Team, das “Ersteinwaehler” bei Zoom unterstuetzt und Samstagnachmittag eine Probe anbietet. Es gibt einen Host, der uns alle an- und ausschaltet, einen Chef vom Dienst, der alles im Blick behaelt und dann viele Maenner, die mit ihren Kamera- und Audioeinstellungen herumexperimentieren. Die maennliche Beteiligung am kirchlichen Leben ist mal eben ordentlich angestiegen.

2. Endlich koennen nun auch die ans Bett und an ihre 4 Waende gefesselten Menschen mit uns Gottesdienst feiern. Dass wir ploetzlich alle auf unsere Wohnungen beschraenkt sind, oeffnet unseren Blick fuer die Beduerfnisse all derer, die schon seit Monaten oder Jahren nicht mehr mit uns feiern koennen.

3. Menschen aus aller Welt koennen zusammen Gottesdienst feiern. Sprich, meine Familie schaltet sich aus Rostock und Berlin dazu, Freunde hoeren aus Deutschland und den USA zu. Interessanterweise faellt es mir leichter, amerikanische Freunde zu meinem Onlinegottesdienst einzuladen, also zu einem “echten”. Und fuer die Freunde ist die Hemmschwelle auch niedriger.

4. Ich kann liturgisch herumspielen und vor allem unseren wortgewaltigen Gottesdienst entschlacken und niemand meckert. Ist ja eh alles anders. Ich liebe es. Also gleich mal 1 von 3 Lesungen rausgeschmissen, Gebete gekuerzt, Psalm als Suendenbekenntnis genommen. Fuehle mich wie auf der Spielwiese.

Was fehlt? Der Kontakt. Ist echt komisch in eine Kamera zu predigen und niemand lacht ueber einen Witz oder nickt oder zeigt irgendeine Ruehrung. Es fehlt mir, Menschen zu umarmen und zu segnen und ihnen das Abendmahl auszuteilen. Mir fehlt das liturgische Handeln, weil ich bisher nur meine Laptopkamera nutzen kann und entsprechend statisch agieren muss.

“Viele Pfarrer sitzen in ihren Arbeitszimmern vor ihren Buecherregalen”, sagte mir ein Gemeindeglied. Ich sitze vor einer halbwegs weissen Wand in unserem Wohnzimmer. Ich hab kein Arbeitszimmer und schon gar keine Bibliothek. Die lagert in Hamburg im Keller. Die einzige Bibliothek in unserer Wohnung ist ein uebervolles Regal im Kinderzimmer. Vielleicht setz ich mich davor auf den Teppich beim naechsten Mal. Fuers Pfarrerklischee.

Das Gute: Wir haben ja noch ein paar Wochen, um uns zu verbessern. Fuer naechsten Sonntag wollen wir ein Kreuz basteln fuer die leere Wand. Freunde leihen mir eine Kamera und ein mobiles Mikro. Dann kann ich vielleicht sogar im Garten feiern oder am Strand. Mal sehen!

Immer Sonntags 10.15 kalifornische Zeit per link https://zoom.us/j/5107973724

unsere meeting ID ist 510 797 3724