Busfahren in Berkeley oder: Der Busfahrer als Seelsorger.

Eigentlich ist alles ganz offiziell geregelt. Kinder ab 5 Jahren zahlen für den öffentlichen Nahverkehr, Erwachsene sowieso. Das finden alle blöd, aber was hilft’s. Also steige ich mit Toni in den Bus und verlange für uns beide Tageskarten. Ich bekomme eine, Toni wird durchgewinkt. Ich stutze, danke und setze mich. Im nächsten Bus dasselbe Spiel. Irgendwann verstehe ich: Es ist die den Busfahrern eigene Art, dieses Gesetz zu boykottieren. Es lebe die Anarchie im kleinen Rahmen!

Busfahrer stellen hier nicht nur die Regeln auf, sie sind auch die Alltagsseelsorger.  Ich stecke mein Ticket falschrum rein: statt angemotzt zu werden, erhalte ich ein strahlendes Lächeln. Ich verfahre mich, die Busfahrerin nimmt mich kostenlos mit und setzt mich wohlbehalten an der richtigen Haltestelle ab.

Ihr Talent: mit jedem ein Gespräch beginnen, das innerhalb von wenigen Minuten die Seele erfrischt oder reinigt oder erheitert oder alles auf einmal.

Echte Alltagssorger für die Seele! #deinezeit (liebe deutsche Bahn, davon könnt ihr noch lernen)

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