Berkeley ist mein absolutes Paradies. Ich kann alles mit dem Rad erledigen (außer den Großeinkauf bei Costoco). Die Stadt bietet alles und ist dennoch überschaubar. UND ich muss nicht mal in Second-Hand-Läden reingehen, um meiner Leidenschaft zu frönen: Flohmarktschätze finden.
Der täglich Flohmarkt ist hier der Bürgersteig. Gleich am allerersten Tag entdeckten wir eine überdachte Box in der Nachbarschaft mit Kleidung, Büchern, Schuhen – was die Leute so hineinlegen. Darüber ein Schild: „Wenn du einen schlechten Tag hast, komm her, vielleicht findest du was Schönes.“ Auf dem Hinweg sahen wir eine hölzerne Ritterburg und ein mannshohes Skelett. Theo verliebte sich in beides. Das Skelett war eine Stunde später zum Glück schon weg…
Unsere Wohnung hat einen Geschirrspüler, aber nicht zu viel Geschirr. Also Augen auf beim Radeln! Vorgestern fand ich 2 Schüsseln vor dem Haus unserer Nachbarn. Heute ein komplettes Frühstücksservice 3 Straßen weiter. Als ich gerade von einem Nachbar kam, der über die App „Olio“ Brot und Kuchen verschenkte, weil er es nicht aufzuessen schaffte. Und wir freuen uns gleich auf ein leckeres Kaffeetrinken mit Apfel- und Nussplunder.
Diese Freigiebigkeit ist ein Phänomen, was nicht so richtig zu den sonstigen Preisen hier passt. Auf Craigslist oder Letgo werden gebrauchte Dinge z.T. verhältnismäßig teuer verkauft. Auf Nextdoor und auf der Straße werden sie verschenkt. (Beinahe hätte ich eine Fitbit geschenkt bekommen, war nur leider die 2. Interessentin.) Das Motto scheint zu lauten: Ganz oder gar nicht.
Als nächstes brauchen wir Löffel und ein Schuhregal, aber das wird sich finden 🙂