Die meisten Schulveranstaltungen hier sind Fundraiser. $120.000 müssen wir Eltern zusammenkriegen dieses Jahr, um die Schule mitzufinanzieren. Das Herbstfest war anders. Da ging es wirklich mal nur um Spass und Gemeinschaft.
Ist aber nicht weniger stressig in der Organisation. Als Elternsprecherin war ich für 150 Preise verantworlich für die gesamte Schule. Hat mich kurzzeitig etwas überfordert. Aber dann habe ich mein Facebook Netzwerk „Buy nothing“ aktiviert und 4 Tüten Kuscheltiere und Spielzeug abgeholt. Und alle waren glücklich. Die Gewinner und die grosszügigen Geber (denn sie waren den riesigen blauen Elefanten und das Monstereinhorn los). Nur die Eltern der Gewinner trugen süsssaure Mienen zum lustigen Spiel. Yeah, ein Kuscheltier mehr im Kinderzimmer!
Theo entschied zich netterweise für ein Fernglas mit eingebautem Kompass. Toni nahm eine kleine Figur.
Andere Elternvertreter hatten noch aufwendigere Stände gezogen. Eine antike Apfelpresse zum Beispiel, für die die entsprechende Mutter 30kg Äpfel organisieren musste. Oder eine Hüpfburg zum selbst aufpusten (mit Motor, aber trotzdem). Zum Glück müssen Bachelor-Studenten hier jedes Semester einige Stunden lokales Ehrenamtsengagement nachweisen. Also hatten wir 30 kräftige Helfer.
Keine Veranstaltung ohne Kulturbeitrag. Ein etwa 5-jähriger Frontsänger rappte die Bühne mit allerlei „typisch männlichen“ Bewegungen (z.B. Hüftschwung vor- zurück, dabei seine Hoden mit der Hand verdeckend). Unterstützt von seinen etwa 8-jährigen „girls“. Es war zum Schreien: Witzig, komisch, musikalisch erstaunlich gut. Und irgendwie fehl am Platz an einer Schule, an der diverse Genderkonzepte gleichberechtigt gelebt und gelehrt werden. Nach der Vorstellung verteilte der Frontsänger Lollis mit Emblem des kleinen Stars für die Fans. Leider bekam nur jedes 10. Kind eins zugeworfen. Toni war leider eines davon. Leider bekam Theo daraufhin einen Wutschreianfall. Leider, leider war das Fest damit für uns zu Ende.