Walk and Roll to School

Am 2. Oktober war der nationale „walk and roll to school“ Tag in Amerika. Eltern sollen auf diese Weise motiviert werden, ihre Kinder nicht mit dem Auto bis vor die Schultuer zu fahren. Gute Sache.

Matt und ich vom GreenTeam unserer Schule planten also eine Aktion. Mit Stickern und Fotos und Donuts und Kaffee fuer die mueden Eltern. Alle sollten sich in einem Park in der Naehe der Schule treffen und dann gemeinsam zur Schule laufen.

Allerdings gibt es ein Problem. Da ja in Berkeley die Kinder aus der ganzen Stadt zur Schule kommen, wohnen viele zu weit weg zum Laufen oder Radeln, sehr viele Kinder nehmen den Schulbus. Unsere gutgemeinte Aktion schloss also die meisten Kinder aus. Naemlich all jene, die zu weit weg wohnen und deren Eltern morgens keine Zeit haben, mit ihnen 30-45 Minuten durch Berkeley zu radeln. Sprich, viele Kinder aus aermeren Haushalten.

Um dem wenigstens minimal entgegenzuwirken, bot ich eine Radtour von Downtown Berkeley an. Eine befreundete Familie schloss sich an. Auch Fahrrad fahren ist ein Luxus fuer viele. Die meisten Kinder in Theos und Tonis Alter haben kaum Fahrpraxis.

Mein Lerneffekt: Inklusion ist eine verzwickte Sache. Fuer naechstes Jahr hatte meine Freundin Sandy aber schon eine wunderbare Idee: Wir werden einfach allen Kindern, die taeglich mit dem Schulbus fahren, Donuts schenken. Einfach dafuer, dass sie den langen Schulweg auf sich nehmen. Und dafuer, dass ihre Eltern taeglich die Umwelt schonen und ihre Kinder nicht herumkutschieren.

Und trotzdem gab es einen positiven Effekt: Einige der in der naeheren Umgebung lebenden Eltern trafen auf andere Eltern aus ihrer Nachbarschaft. Zaghafte Gespraeche entwickelten sich. „Oh, ihr wohnt ja gleich bei uns um die Ecke.“ – „Ja, das war mir auch nicht klar.“ – „Lauf ihr morgens zur Schule?“ – „Ja, manchmal.“ – „Vielleicht koennen wir mal zusammen gehen?“ – „Gute Idee!“ Und ich denke mir: Super Anfang. Irgendwann kommt ihr dann auch noch auf die Idee, dass sich die Eltern ja abwechseln koennten bei der Begleitung. Und in einigen Monaten/ Jahren lasst ihr eure Kinder auch mal alleine laufen. Das waere fast schon revolutionaer in Berkeley!

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