Nach dem Seeerlebnis war klar, da gehen wir nicht wieder hin. Also erkundeten wir den nächsten Strand, Alameda-Beach an der Bay. Baden mit Blick auf den Oaklander Container-Hafen macht Hamburg-Heimatgefühl. Und San Francisco samt Bay-Bridge sieht man auch.
An heißen Tagen fühle ich mich hier wie nach Griechenland oder Italien versetzt. Fröhliche, laute, bunte, viele Menschen tummeln sich am Strand und im Wasser. Einer spielt Gitarre (wir sind immer noch in der Bayarea), andere stellen Boxen auf. Es gibt Burger und Eis und Chips und Biogemüse. Kinder tragen UV-Kleidung oder gehen in Shorts und T-Shirt ins Wasser. Die Eltern ebenfalls. Das scheint hier so ein Ding zu sein, in Klamotten zu baden.
Bei Ebbe kann man hunderte Meter ins Wasser waten, die Kinder fühlen sich frei, weil sie „weit raus schwimmen“ dürfen. Das Wasser hat Mallorca-Badewannentemperatur, selbst Theo wagt sich rein.
Wir Ostseekinder wurden natürlich schön von der Flut überrascht. Mussten 3x die Handtücher zurückziehen und am Ende waren die schon wieder umgezogenen Kinder trotzdem pitschenass. Weil sie versuchten, die Flut mit selbstgebauten Sanddämmen an der Rückkehr zu hindern. Mensch gegen Natur = 0:1.
Einige Tage später kehrten wir zurück an einem Wochentag. Diesmal weit und breit kaum Menschen zu sehen. Dafür Möwen und Wind, soweit das Auge reicht. Ich fühlte mich wie zu Hause. Legte mich flach auf den Boden, ließ den Wind über mich hinwegwehen. Die Kinder durften rennen und buddeln und planschen. Und selbst ihr Geschrei hörte ich nicht.
Ich glaube, das wird mein persönlicher Rückzugsort (samt Kindern). 25 Minuten von uns mit dem Auto entfernt. Hach, es lebt sich gut hier.