„Nutfree“ steht am Schultor. Eine nussfreie Schule besucht Toni also. Völlig neue Perspektiven.
Frühstück gibt es in den öffentlichen Grundschulen von Berkeley kostenlos für alle Kinder. Täglich Milch und Obst, dazu wahlweise Müsli oder Brot, manchmal Joghurt. So kann sichergestellt werden, dass wenigstens jedes Kind einen Becher Milch und etwas Vitamine bekommt. Und ein Frühstück.
Mittag wird in der Schule angeboten. Ist leider zu teuer für uns. Wir haben $1,50 im Monat „zu viel“, um ein kostenloses Essen zu erhalten. Also nimmt Toni, wie die meisten ihrer Klassenkameraden, belegte Brot, Obst und Gemüse mit. Und zum Nachtisch zwei Oreo-Kekse. Damit ist ihr der Neid der anderen Kinder sicher. Denn Süßigkeiten werden seitens der Schule ungern gesehen. Wusste ich bisher nicht und tue jetzt einfach mal so, als ob ich nichts davon weiß.
Naiv fragte ich Toni: „Hast du denn mit deinen Freunden geteilt?“
Toni: „Mama, man darf nicht teilen. Wer das macht, wird bestraft.“
Klar, es geht um Allergien, versteh ich schon. Ist aber trotzdem irgendwie eine absurde Lehre: Wer teilt, den bestraft das Leben. Zum Glück hören und erleben die Kinder in der Kirche das Gegenteil.