Rumänien ist nichts dagegen II: Hurra, die Post ist da! Oder auch nicht! Oder fast!

Post zu bekommen ist hier fast so ein Glücksspiel wie damals in meinem rumänischen Wohnheim. Wahrscheinlich erreicht der Brief die richtige Adresse. Eventuell landet er im oder auf dem Briefkasten. Hoffentlich ist er noch drin, wenn ich reinschaue.

Genau wie in Rumänien mieten viele Leute deshalb ein Postfach bei der Post. Wir probieren gerade, ob es auch ohne geht. Bisher hatten wir Glück.

Philipps Doktorurkunde wurde ihm aus Hamburg versichert zugeschickt. Das Geld hätte sich die Uni sparen können. Der Brief stand für alle gut sichtbar auf unserem Briefkasten…

Trotzdem waren wir geradezu übermütig und bestellten Tonis Schulrucksack bei Amazon. Primelieferung bedeutet hier: Innerhalb von 3-4 Tagen. Auch neu für uns. Am 4. Tag bat ich Philipp, mal in den Bestellstatus zu gucken. Und siehe da, das Paket galt als abgeliefert. Also flitzte ich vor die Tür, in den Garten, zur Garage, vor die Tür unserer direkten Nachbarn – nichts da.

Amazon scheint das Problem häufiger zu haben, denn sinnigerweise schickt der Postbote ein Foto vom Ablageort. Unser Paket befand sich auf einer schwarzen Fußmatte mit der Aufschrift „Cal“. (Wir sollten uns auch eine eindeutig zu identifizierende Fußmatte zulegen.) Mit detektivischem Spürsinn lief ich im Schein der Taschenlampe die Straße auf und ab. Und fand das Paket zwei Häuser entfernt tatsächlich. Kurz überlegte ich, ob ich vielleicht klingeln sollte, um den Irrtum aufzuklären. Letztlich packte ich einfach den Karton und lief wohlgemut heim. So leicht wäre es also, Pakete zu klauen…

Umso gespannter waren wir, ob Philipps Gehaltscheck ankommen würde. Er hatte 2 Optionen:

Paycheck per Post innerhalb von 5 Tagen erhalten (das Januargehalt hatten wir also am 4. Februar…)

Oder Überweisung des Gehaltes auf sein amerikanisches Konto. Dauer: 4-6 Wochen. Irgendwie muss Überweisung hier manuell per Postkutsche und mit einem einzigen Zugpferd und einem völlig übermüdeten Kutscher und vielen Zollstationen und und und geschehen.

Es hat geklappt. Der Scheck kam an. Nun muss Philipp ihn nur noch bei seiner Bank einlösen und in einer Woche sollte das Geld dann auf seinem Konto sein. Mitte Februar steht uns dann schon das Januargehalt zur Verfügung…

Die Kita zahlen wir selbstverständlich wieder per Scheck. Papier beschriften, in den hoffentlich richtigen Briefkasten werfen, fertig. So Gott will. Und keiner den Briefkasten aufknackt.

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