Die Kinder lieben Eislaufen. Letzten Winter waren sie ganz traurig, dass es hier keine gefrorenen Seen gab. Dass man dennoch Eis laufen könne, war uns nicht in den Sinn gekommen.
Natürlich kann man. Wir sind schliesslich in Amerika. Da kann man alles. Am Eröffnungswochende war es sogar erschwinglich.
Auf einer Minieisbahn zogen wir unsere Runden im T-Shirt bei 20 Grad zu Weihnachtsschlagern. Um Winterzauber zu verbreiten, hatte man Plastebäume mit Plasteschnee aufgebaut und sie kunterbunt erleuchtet.
Es wäre nicht Amerika, gäbe es keine Regeln und vor allem keine zahlreichen Aufpasser, die für deren Einhaltung sorgen. Wichtigste Regel: Nur im Uhrzeigersinn laufen. Die Kinder verstanden schnell, dass die Richtungsinterpretation variabler wird, je näher sie am Zentrum liefen. Zum Ärger der Aufsicht, die nicht genau wussten, wann sie ermahnen durften.
Während Toni dank eisernen Übens inzwischen sehr gut allein fährt, geht es Theo nur um Tempo. Egal, ob an meiner oder Philipps Hand oder mit Eislaufhilfe. Er sieht gar keinen Wert im eigenständigen Schlittern. Man ist langsam und fällt hin. Will er nicht.
Leider sind die Eislaufhilfen hier hochnot altmodisch und sehen aus wie ein Plasterollator. Für läppische $5 bekommt man sie auch schon. Für ganze 30 Minuten. Armer Theo? Nee. Arme Eltern, die stundenlang mit Kind an der Hand herumdüsen durften. Hat trotzdem Spass gemacht.