Die beste aller Schwestern (nämlich meine) schenkte uns zu Weihnachten einen Konzertbesuch in San Francisco. Damit wir unseren Kulturbedarf nicht vergessen. 3 Wochen hatten wir also Zeit, um einen deutschsprachigen Babysitter für unsere Kinder zu finden. Dank Facebook kein Problem!
Also, auf ins Konzert! Die Davis Hall ist im politischen Zentrum der Stadt. Ein strahlendes Gebäude, von außen eher unscheinbar in UFO-Form. Eine kleine Garderobe lädt die Besucher ein, ihre Mäntel und Taschen abzugeben. Zum Glück entschieden wir uns angesichts der knappen Zeit dagegen. Denn es gibt anscheinend wirklich nur die eine Garderobe. Vor der sich eine ewig lange Schlange bildete nach dem Konzert. Fast wie in der Elphi, nur dass man da gar nicht erst zur Garderobe kommt ohne Fahrstuhl oder viiiiiiele Treppen steigen. Vielleicht ein Mittel der Kommunikationsförderung unter den Besuchern?
Der Konzertsaal erinnert stark an die Elphi in kleinerer Form. Die Ticketpreise können auch mithalten.
Bevor das Konzert begann, betrat ein Orchestermitglied die Bühne. Er hielt eine Lobeshymne auf das Publikum: „Ihr seid das beste und treueste Publikum der Welt. Ohne euch wäre all das hier nicht möglich. Wir sind euch so dankbar!“ Am Ende der Rede spendete das gesamte Orchester den Zuschauern Standing Ovation. Eine schöne Geste samt kurzzeitiger Umkehr der Verhältnisse.
In der Pause machte ich ein paar schöne Entdeckungen:
- 1 Glas Wein kostet $12, dafür kommt es auch im Plastebecher!
- Getränke dürfen im Wegwerfbecher samt Deckel mit in den Saal genommen werden. Bei den Preisen verständlich!
- Der Blick aufs Rathaus ist gigantisch.
Ach so, das Konzert war wunderschön! Der hocherwürdige Herbert Blomstedt dirigierte. Ich habe noch nie eine so klassisch klar dirigierte Pastorale von Beethoven gehört. Traumhaft.