Seit letzter Woche gehen die Kinder 3 Tage die Woche in ein Waldcamp. Jedenfalls, wenn die Luftqualitaet es zulaesst. Etwas ausserhalb von Berkeley, in den Huegeln gelegen, ist ein grosses Outdoorcamp. Es erfuellt alle anarchistischen Klischees von Berkeley. Die Kinder sind den ganzen Tag draussen in kleinen Gruppen von 5-7 Kindern. Natuerlich maskiert. Es ist vermutlich die einzige Einrichtung weit und breit, in der Kinder ihre eigenen Schnitzmesser mitbringen duerfen (und sollen). Es ist herrlich.
Heute kamen sie vollkommen begeistern nach Hause. Sie hatten den Tag mit Bogenschiessen, Messer werfen, Axt werfen und Wandern verbracht. Ausserdem hatten sie Tee gepflueckt und in kleinen Jutesaeckchen nach Hause gebracht. Er war koestlich und bestand aus Brombeerblaettern, irgendnem Nadelbaum und einer Pflanze mit dem Maerchennamen „Foreverlasting“. „Und, Mama, der hat ganz viel Vitamin C!“ Aha! Kinder mit Vitaminen zu begeistern ist schon ne Kunst fuer sich.
In dem Camp lernen sie weder lesen noch schreiben. Aber am Ende des Tages sind sie viel gewillter, noch ihre Hausaufgaben zu machen, als nach einem offiziellen homeschooling Tag. Ausgehungerter sind sie auch. Zum Glueck gibt es Nudeln!
Nun bleibt nur zu hoffen, dass das Camp in den kommenden 3 Monaten nicht zu oft schliessen muss. Die Waldbraende und Rauchwolken geben wenig Anlass zur Hoffnung. Da hilft nur, von Tag zu Tag leben. Morgens um 6 Uhr bekommen wir dann taeglich eine SMS mit der Zu- oder Absage fuer den Tag. Und wenn die Luft mal richtig gut ist, dann schnell tief durchatmen und alle Fenster und Tueren aufreissen.